Die Altenpflegerin Monika Longschien hat in Porz seit dem Jahr 2009 bereits Hospiz-Erfahrungen gesammelt. Sie hat sich sehr bewusst für die Arbeit im Hospiz entscheiden, weil sie sich ganzheitlich um die Menschen kümmern will.
„Ich bin seit 1989 examinierte Altenpflegerin und wollte nie einen anderen Beruf, als eine Tätigkeit in der Pflege ausüben. Nach der Schule habe ich mein freiwilliges soziales Jahr in einem Altenheim absolviert. Ich wollte immer mit Menschen Kontakt haben. Die Altenpflege hat mir sehr viel Freude bereitet. Über die Jahre nahm der Druck aber immer mehr zu, sodass über die rein technischen Pflegeaufgaben hinaus immer weniger Zeit für das Mitmenschliche blieb – ein Betreuungsschlüssel von 1 zu 15 gab das nicht mehr her. Mein Schwerpunkt in der Altenpflege war es immer, mit Menschen in der letzten Phase ihres Lebens zu arbeiten. Viele Menschen können damit gar nicht umgehen. Ich habe diese Aufgabe stets als sehr erfüllend gesehen. Wer Altenpflegerin wird, muss sich darüber im Klaren sein, dass er mit Sterben konfrontiert sein wird.
Als sich 2009 die Möglichkeit ergab, in Porz in einem Hospiz als Pflegefachkraft tätig zu werden, habe ich zunächst einmal darüber nachgedacht, ob ich diese Aufgabe annehmen kann. Denn hier geht es ja nicht nur um alte Menschen, die in ihrer letzten Lebensphase diese Welt verlassen, sondern auch um Jüngere, die von schweren Krankheiten getroffen sind. Heute kann ich mir nichts anders mehr vorstellen, als in diesem Bereich zu arbeiten. Seit Januar 2017 bin ich im Hospiz St. Klara tätig. Hier habe ich die Zeit, mich ganzheitlich um Gäste zu kümmern. Das ist mir wichtig. Es geht nicht allein um die Körperpflege. Es geht darum, diese Menschen auch psychisch zu unterstützen. Dabei bewegt mich nicht nur die Frage, was der Gast selbst braucht. Ich kümmere mich auch darum, ob man Angehörige auffangen muss. Darum sorgen sich viele Gäste. Es ist ihnen wichtig zu wissen, dass man sich in diesem Hospiz auch um ihre Ehepartner, Kinder, Freunde kümmert.
Mich bewegt auch die Frage, ob Gäste noch unbewältigte Erlebnisse im Gespräch verarbeiten wollen. Man schaut, was die Menschen brauchen, um die ich mich kümmere. Solche Gedanken leben alle im Team! Jeder fängt die Arbeit des anderen auf, wenn eine Kollegin oder ein Kollege sich in besonderer Weise um einen Gast kümmern muss, dem es besonders schlecht geht. Es gibt hier ein sehr gutes Miteinander.
Ich arbeite in einem jungen Team mit sehr unterschiedlichen beruflichen Hintergründen. Andere Kollegen kommen von der Intensivstation. Sie müssen sich an das andere Tempo hier erst gewöhnen. Wir arbeiten hier mit Menschen in der letzten Lebensphase und haben uns sehr bewusst für diese Arbeit hier entschieden. Fünf der Kollegen aus unserem Team haben bereits Hospizerfahrung. Andere kommen aus anderen Bereichen. Wir lernen sehr viel voneinander.
Wichtig ist mir auch, in einer Einrichtung zu arbeiten, die im Geist der Franziskanerinnen steht. Nicht dass ich jeden Sonntag zur Kirche gehe. Ich bin kölsch-katholisch und gehe immer wieder nachschauen, ob der Dom noch steht. In diesem Sinne bin ich gläubig. Ich stehe in dieser rheinischen Tradition.“